„Auch ich war ein Nazi“ – Der ehemalige Speziallager-Häftling Harald Beer blickt zurück auf seine Kindheit und Jugend im „Dritten Reich“

Harald Beer, ehemaliger Häftling des sowjetischen Speziallagers in Sachsenhausen, stellte am 6. April 2017 in der Gedenkstätte Sachsenhausen sein Buch „Auch ich war ein Nazi“ vor. Darin setzt er sich selbstkritisch mit seiner eigenen Kindheit und Jugend im „Dritten Reich“ auseinander. Zu dieser Veranstaltung laden wir alle Interessierten herzlich ein. Der Eintritt ist frei.

Harald Beer (Jg. 1928) war von 1947 bis 1950 im sowjetischen Speziallager Sachsenhausen inhaftiert. In dieser Zeit beginnt er zu ahnen, was die Opfer des nationalsozialistischen Terrors am gleichen Ort kurz zuvor erlitten haben müssen. Zunehmend treibt ihn der Gedanke um, wie solche Terrorsysteme entstehen können. Von hier ist es nur ein Schritt zur Frage nach einer eigenen Mitschuld. Dabei kommt der Autor zu einer bemerkenswerten selbstkritischen Einsicht: „Ich beschuldige mich selbst nicht für etwas, was ich getan habe; aber ich schäme mich für das, was ich nicht getan habe.“

Mit seinen detailliert geschilderten Erinnerungen an die eigene Kindheit und Jugend im Nationalsozialismus widerspricht Harald Beer der so oft gehörten Ausrede, man „habe ja nichts gewusst“.

Harald Beer hat eine eigene Website: https://www.auch-ich-war-ein-nazi.eu

Das Buch erschien im Leipziger Universitätsverlag, hat 251 Seiten, ISBN 978-3-96023-024-3, 19.90 € 

Über die Veranstaltung wurde in der Presse berichtet.