IM SCHATTEN VON NÜRNBERG. TRANSNATIONALE AHNDUNG VON NS-VERBRECHEN - KONFERENZ

Im Kontext des 70. Jahrestags des Endes des Nürnberger Hauptprozesses im Jahr 2016 und aktuell geführter Debatten über das weitgehende Scheitern der nachkriegsdeutschen Justiz bei der Verfolgung der Täter lohnt sich eine Retrospektive und Reflexion der Geschichte der ersten NS-Prozesse sowie deren Folgen für spätere Aktivitäten auf diesem Feld. Ein Jahr nach der Nürnberger Urteilsverkündung hielt das sowjetische Militärtribunal der Garnison Berlin vom 23. Oktober bis zum 1. November 1947 im Berliner Stadtteil Pankow einen öffentlichen Prozess gegen einen Großteil der wichtigsten SS-Angehörigen des Kommandanturstabes aus dem Konzentrationslager Sachsenhausen ab (bekannt als „Sachsenhausen-Prozess“). Aufgrund der Tatsache, dass es sich um den ersten öffentlichen sowjetischen Prozess außerhalb der Sowjetunion handelte, unterlag er einer politischen Instrumentalisierung sowie einer starken Medialisierung. Es traten aber auch ehemalige Häftlinge als Zeugen auf. Im Publikum saßen neben Anna Seghers auch Politiker wie Otto Grotewohl und Wilhelm Pieck. In der Presse waren zahlreiche Berichte zu finden, die auch die Perspektive der Opfer spiegelten. 

Das CBH PAN organisiert im November 2016 gemeinsam mit der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen eine wissenschaftliche Konferenz über die Kontexte der Prozesse in Nürnberg und Pankow. Angesichts der unmittelbaren Nachbarschaft zum damaligen Verhandlungsraum im Rathaus Pankow soll auch über die Funktionen des authentischen Ortes diskutiert werden. 

 

 

Programm

 

24. November 2016 Donnerstag

(Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen)

 

Busshuttle von Berlin Hbf. / Europaplatz

14 Uhr und 17 Uhr, zurück nach der Veranstaltung nach S-Bahnhof Pankow

 

15.00-17.00 Führung durch die Gedenkstätte Sachsenhausen 

 

 

18.00 Eröffnungsvorträge

 

Wolfgang Benz 

Erschießen oder aburteilen? Interalliierte Beschlüsse zum Umgang mit den NS-Tätern

 

Andreas Wirsching (Institut für Zeitgeschichte München Berlin)

„Moralische Schuld" im NS-Regime zwischen Gewissen und Justiz

 

Anschließend Empfang

 

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25. November 2016 Freitag

 

(Rathaus Pankow, Berlin)

 

09.00 Begrüßung 

Günter Morsch (Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen)

Robert Traba (Zentrum für Historische Forschung Berlin PAN)

 

Panel 1: 09.30-11.00 - Nürnberg im Kontext 

Kommentar & Moderation: Ingo Loose (Institut für Zeitgeschichte München Berlin)

 

Piotr Madajczyk (Instytut Studiów Politycznych PAN) 

Raphael Lemkins Begriff des Genozids bei den justiziellen Verhandlungen

 

Andreas Mix (Memorium Nürnberger Prozesse)

International Military Tribunal Nürnberg und Nachfolgeprozesse

 

Marek Kornat (Instytut Historii PAN)

Nürnberger Prozesse aus polnischer Sicht

 

11.00-11.30 Kaffeepause / przerwa

 

Panel 2: 11.30-13.00 – Rezeptionen von Nürnberg? (I) 

Kommentar & Moderation: Beate Fieseler (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf)

 

Winfried Meyer (TU Berlin)

Der Pankower Prozess und seine Bedeutung

 

Klaus Dieter Müller (ehem. Stiftung Sächs. Gedenkstätten) 

Todesstrafen sowjetischer Tribunale gegen Deutsche im Kontext der Verfolgung von NS- und Kriegsverbrechen

 

Enrico Heitzer (Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen) 

Die „Norweger“. Zur Rolle des sowjetischen Speziallagers Sachsenhausen bei der Verfolgung von NS- und Kriegsverbrechen

 

13.00-14.30 Mittagspause

 

Panel 3: 14.30-16-30 Rezeptionen von Nürnberg? (II) 

Kommentar & Moderation: Andrea Rudorff (Institut für Zeitgeschichte München-Berlin)

 

Julia Landau (Gedenkstätte Buchenwald) 

Gewalt gegen Sowjetbürger. Ahndung von Gewalt gegen sowjetische Zivilbevölkerung und Zwangsarbeiter

 

Joanna Lubecka (Akademia Ignatianum; Institut für Nationales Gedenken in Krakau) 

Der Rudolf Höß-Prozess und weitere polnische Prozesse

 

Klaus Bästlein (LStU Berlin) 

Die Ahndung von NS-Verbrechen des KZ Außenlagers Husum-Schwesing

 

Thomas Schlemmer (Institut für Zeitgeschichte München Berlin)

Kein Nürnberg in Rom. Italien, die Alliierten und die Kriegsverbrecherfrage

 

18.00 – Filmabend

 

Film „Berlinskij Prozess (1947)

Film „Unprofessioneller Strang“ (1997)

Anschließend: Diskussion mit dem Filmwissenschaftler Andrzej Gwóźdź (Uniwersytet Śląski Katowice) 

Moderation: Enrico Heitzer (Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen)

 

26. November 2016 Samstag (Rathaus Pankow, Berlin)

 

Panel 4: 09.00-10.30 Kommunikationsräume und Diplomatie 

Kommentar & Moderation: Katarzyna Woniak (Zentrum für Historische Forschung PAN)

 

Dagi Knellessen (Simon-Dubnow-Institut Leipzig)

Transnationale Zeugenschaft – Jüdische Zeugen in den ersten Sobibor Verfahren 1949/50 in Frankfurt/Main und Westberlin

 

Dominika Uczkiewicz (Uniwersytet Wrocław)

Ahndung jenseits der Heimat. Die Polnische Exilregierung und die Frage der Bestrafung von NS-Kriegsverbrechern

 

Jan-Hinnerk Antons (Helmut-Schmidt-Universität Hamburg)

Auslieferung von NS-Verbrechern und -Kollaborateuren: Forderungen und Reaktionen

 

10.30-11.00 Kaffeepause

 

Panel 5: 11.00-12.30: Politisch-mediale Repräsentationen

 

Kommentar & Moderation: Łukasz Krzyżanowski (FU Berlin)

 

Piotr Małochwiej (Uniwersytet Wrocław)

Die NS-Prozesse in der polnischen Presse

 

Eric Le Bourhis (Institut des Sciences sociales du politique (CNRS/ENS Cachan), Nanterre) 

NS-Verbrechen vor Gericht. Sowjetische Kriegsverbrecherprozesse 1943-1991

 

Maren Richter (Institut für Zeitgeschichte München Berlin)

Unbestrafte Kontinuitäten. Der Fall Gerhard Scheffler

 

13.00-14.00 Abschlussdiskussion 

Das lange Versagen der Justiz und die „Lehren aus Nürnberg“

 

Moderation: Gunter Hofmann (Die Zeit)

Teilnehmer: 

Paweł Machcewicz (Museum des Zweiten Weltkrieges in Danzig)

Werner Konitzer (Fritz Bauer Institut)

Günter Morsch (Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten)

Robert Traba (Zentrum für Historische Forschung Berlin PAN)

 

Die Tagung wird auf Deutsch und Polnisch simultan übersetzt.

Um Anmeldung wird bis zum 15. November gebeten.

 

 

Kontakt

Dr. Katarzyna Woniak 

katarzyna.woniak@cbh.pan.pl;

tel: 030 48628545

 

 

 

Dr. Enrico Heitzer 

heitzer@gedenkstaette-sachsenhausen.de;

tel: 03301-810916

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Kommentare: 10
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